Schließanlage
Klingt eigentlich ganz einfach: Spricht man von einer Schließanlage, so kann sich jeder etwas darunter vorstellen. Dabei ist Schließanlage nicht gleich Schließanlage: Wir zeigen, welche Arten es gibt, was sie unterscheidet und wie sie die richtige Anlage für Ihr individuelles Sicherheitsbedürfnis finden.
Inhalt:
▶ Die Schließanlage – Was ist das eigentlich?
Auch, wenn mutmaßlich jeder weiß, was eine Schließanlage ist, ist es vorab dennoch sinnvoll, einmal einen genauen Blick darauf zu werfen, was diese eigentlich auszeichnet. Wie definiert man eine Schließanlage, wann lohnt sie sich und welche konkreten Beispiele gibt es?
Definition: Schließanlage
Wenn Sie an größere Häuser oder Gebäudekomplexe denken, wird Ihnen auffallen, dass ein Schlüsselbund ziemlich große Ausmaße annehmen würde, wenn man für jede Tür einen separaten Schlüssel brauchen würde. So beispielsweise in einem Unternehmen: Haupteingang, eigenes Büro, Materiallager, Konferenzraum... In diesem Szenario hätten Sie bereits vier verschiedene Schlüssel. Jeder, der zu denselben Räumen Zutritt hat, erhält dann ebenfalls vier Schlüssel. So entsteht neben dem eigenen, sich stetig vergrößernden Schlüsselbund, bald auch insgesamt ein schwer zu überblickendes Geschehen, wenn es um die Zuteilung von Schließberechtigungen geht.
An dieser Stelle kommen Schließanlagen zum Einsatz. In der Schließanlage werden mehrere Schließzylinder in einem Schlüssel kombiniert, sodass jedem Schlüssel (bzw. dessen Inhaber) eine individuelle Schließberechtigung zugeteilt wird. Somit ist eine Schließanlage komfortabler, bietet aber auch mehr Sicherheit und Flexibilität in der Vergabe von Zutrittsberechtigungen.
Das ist bspw. gut für:
❯ Große Firmen
❯ Bürokomplexe
❯ öffentliche Einrichtungen
❯ Mehrfamilienhäuser
Schließanlagen gibt es in der „herkömmlichen“ Version mit mechanischen Schlüsseln, inzwischen aber gibt es auch elektronische Schließanlagen, bei denen statt mit „echten“ Schlüsseln (im wahrsten Sinne des Wortes) mit digitalen Identifikationsmedien wie Transpondern oder mit Karte (so genannten SmartCards) gearbeitet wird, also im Wortsinne eigentlich ohne Schlüssel. Die Kosten mögen hier zwar zunächst höher sein, im laufenden Betrieb aber relativiert sich diese Investition im Laufe der Zeit.
Wann sich eine (elektronische) Schließanlage für Sie lohnt
Die Frage, wann sich generell eine Schließanlage in Ihrem Fall lohnen würde, ist eigentlich schnell beantwortet: Sollten Sie sich von den bisherigen Ausführungen angesprochen fühlen, können Sie sich auf jeden Fall zu der Zielgruppe zählen.
Wie bereits anklang, gibt es neben der mechanischen Schließanlage auch die Möglichkeit einer elektronischen Schließanlage. Diese ist der „herkömmlichen“ Variante in vielerlei Hinsicht überlegen. Warum, werden Sie in diesem Text an verschiedenen Stellen lesen. Zunächst sei erst einmal herausgestellt, wann sich die elektronische Anlage für Sie lohnen könnte.
Grundsätzlich ist ein hoher Aufwand im Gebäudemanagement immer ein Punkt, der dafür spricht, über eine elektronische Schließanlage nachzudenken. Gerade dann, wenn Flexibilität wichtig ist, was kurzfristige Änderungen in den Zutrittsberechtigungen, Erweiterungen u.ä. betrifft. Sollte außerdem die Möglichkeit gewünscht sein, Zutritte zeitlich begrenzt zu vergeben, so spricht dies ebenfalls für eine elektronische Schließanlage.
Wenn Sie generell über eine neue Schließanlage nachdenken sollten, so sprechen grundsätzlich bereits viele Gründe für die elektronische Variante. Dies beginnt schon beim Fall eines Schlüsselverlusts, der mit mechanischen Schlüsseln einen hohen Aufwand bedeuten würde, bei einer elektronischen Schließanlage hingegen mit wenigen Klicks „erledigt“ ist. Darüber hinaus ist die Anlage erweiterbar, Zutritte können über die Locking System Management Software dokumentiert werden und es kann schnell auf Ereignisse reagiert werden.
Übrigens: Wenn Sie sich für eine digitale Schließanlage entscheiden, müssen Sie nicht direkt das ganze Gebäude damit ausstatten. Sie können auch erst einmal mit einem Gebäudebestandteil anfangen und anschließend nach und nach „umrüsten“. Hier sind Sie flexibel und können selbst das Tempo bestimmen.
Darüber hinaus ist es auch möglich, bereits bestehende Systeme anzubinden. Wenn Sie beispielsweise bereits mit Tags arbeiten, die als Zahlungsmittel in der Kantine oder ähnlich benutzt werden, könnte die Möglichkeit bestehen, diese Chips in ein digital gesteuertes Zutrittskontrollsystem zu integrieren.
So funktioniert eine Schließanlage – 2 Beispiele
❯ Beispiel: Universität
Einrichtungen im Bildungswesen sind gute Beispiele für den Einsatz von (elektronischen) Schließanlagen, denn hier ist ein sehr weitläufiges Geschehen zu beobachten, das schwer zu überblicken ist. Die Universität Leeds beispielsweise mit neun verschiedenen Fakultäten, die jeweils separat noch untergliedert sind, hat einen 40 Hektar großen Campus mit 39 Gebäuden.
Hier treffen unterschiedlichste Gruppen von Menschen aufeinander – und dies äußerst zahlreich. Bei etwa 37.000 Studenten und 9.000 Mitarbeitern kann hier in den Zutrittsberechtigungen gut geklärt werden, dass diese nur Zutritt zu den Fakultäten und Räumlichkeiten Zutritt haben, die ihre Fächer betreffen. Wenn neue Personen hinzukommen, können diese direkt mit ins System integriert werden. Sollte sich jemand später entscheiden, dass seine Fachkombination doch nicht das ist, wo er oder sie seinen Abschluss machen möchte, so können die Zutrittsberechtigungen im System ganz einfach angepasst werden, indem die Zutrittsberechtigungen zu den Fakultäten der neuen Fächerkombination „umprogrammiert“ werden.
In so einer Universität sind neben Studierenden und Mitarbeitern auch andere Personen aktiv. Auch externe Dienstleister benötigen mitunter Zutrittsberechtigungen. Reinigungskräfte bspw. benötigen Zutritt zu dem ihnen zugeschriebenen Aufgabengebiet und zu den entsprechenden Zeiten (in denen gerade kein Lehrbetrieb herrscht in den zu bearbeitenden Räumlichkeiten). Auch diese können mit einer Schließanlage individualisierte Zutrittsberechtigungen erhalten.
❯ Beispiel: Kleine Firma
Natürlich hat nicht jedes Gebäude die Größenordnung einer Universität. Daher zeigen wir Ihnen auch gern, wie das Ganze eine Nummer kleiner funktionieren kann. Stellen Sie sich für dieses Beispiel einfach vor, sie sind der Chef und leiten eine kleine Firma.
Für Ihre Firma haben Sie ein kleines Gebäude angemietet, in dem es insgesamt sechs Türen gibt. Da Sie der Chef sind, sollen Sie auch alle verfügbaren Türen öffnen können, logisch. Ihre Mitarbeiter sollen währenddessen nur jeweils ihr Büro und den Materialraum betreten dürfen. Ihr eigenes Büro können nur Sie sowie die angestellte Reinigungskraft betreten.
Um zu vermeiden, dass Sie nun sechs Schlüssel am Schlüsselbund haben und bei jeder Tür neu überlegen müssen, welcher Schlüssel für welche Tür ist, empfiehlt sich die Nutzung einer Zutrittskontrolle für wenige Türen wie das System MobileKey. So haben Sie nur einen Schlüssel und können auch Ihren Mitarbeitern sowie der Reinigungskraft nur einen Schlüssel geben, der diesen zu allen von Ihnen zugeteilten Türen Zutritt verschafft.
▶ Welche Arten von Schließanlagen gibt es?
Hierarchische Schließanlage
Nutzt man eine hierarchische Schließanlage in einer Firma, so ist es im Grunde simpel erklärt: Die Hierarchie der Firma spiegelt sich auch darin wieder, wie die hierarchische Schließanlage programmiert ist. So kann hier jeder Mitarbeiter einen Schlüssel für sein Büro haben, da dies in seiner Verantwortlichkeit liegt. Ein größerer Verantwortungsbereich wiederum befugt dann dazu, auch mehr Zutrittsberechtigungen zu haben. Ein Abteilungsleiter kann so die Schlüssel für sämtliche Türen seiner Abteilung haben, ein Geschäftsführer oder Inhaber wiederum den Zentralschlüssel für das gesamte Unternehmen.
Wobei es bei der hierarchischen Schließanlage noch eine zusätzliche Differenzierungsebene gibt, die den Hauptschlüssel betrifft. Denn das zuletzt genannte Beispiel (Abteilungsleiter kann Abteilung, Geschäftsführer alles öffnen) funktioniert streng genommen nur dann, wenn man mit einer Generalhauptschlüsselanlage arbeitet. Nutzt man „nur“ eine Hauptschlüsselanlage, kann nicht ganz so weit ausdifferenziert werden: Die Hauptschlüsselanlage hat nur eine übergeordnete Ebene (die im genannten Fall dann bspw. bedeuten könnte: Der Geschäftsführer hat einen übergeordneten Schlüssel, alle Mitarbeiter den für ihre eigene Tür), die Generalhauptschlüsselanlage wiederum kann mehrere Ebenen implementieren.
Zentralschließanlage
Wer in einem Mehrfamilienhaus wohnt oder dies einmal tat, kennt vermutlich die Zentralschließanlage, vereinfacht diese doch das Leben im Mehrfamilienhaus an verschiedenen Stellen deutlich. Das Prinzip ist einfach: Jede Partei im Haus hat einen eigenen Schlüssel zur Wohnung, kann mit diesem Schlüssel aber auch die Haustür öffnen und hat Zutritt zu gemeinsam genutzten Räumen wie Keller, Technikraum, Tiefgarage, Gartentor o.ä.
Der vorige Absatz beschrieb die gängige Zentralschließanlage, darüber hinaus ist auch die „Zentralschließanlage mit übergeordnetem Schlüssel“ zu erwähnen. In der generellen Funktionsweise funktioniert diese genauso wie die „normale“ Zentralschließanlage, nur dass es zusätzlich noch den besagten „übergeordneten Schlüssel“, also einen Zentralschlüssel für sämtliche Türen, gibt.
▶ Welche Technologien kommen beim Schließvorgang zum Einsatz?
Nicht nur die Arten von Schließanlagen unterscheiden sich, auch die dabei eingesetzten Technologien sind verschieden in ihrer Funktionsweise und auch in Anbetracht der verwendeten Schließmedien. Zu nennen sind die mechanische, die mechatronische und die digitale Schließanlage.
Mechanische Schließanlage
Zunächst einmal sind mechanische Schließanlagen die einfachste (und dabei auch die verbreitetste) Möglichkeit, Gebäude zu sichern – von der kleinen Wohnung bis hin zum großen Unternehmen. Durch die große Verbreitung ist die Verfügbarkeit gewährleistet und die Installation problemlos vom Fachmann durchzuführen.
Die Vergabe der Zutrittsberechtigungen erfolgt durch die Zuteilung der jeweiligen Schlüssel an die befugten Personen. Wer zu welchen Bereichen Zutritt erhalten soll, ist möglichst bereits im Vorfeld zu planen und strukturieren, da die mechanische Schließanlage ein äußerst geschlossenes System ist – soll heißen: Die Flexibilität ist äußerst gering. Bei Veränderungen von Schlüsselträgern oder der Zutrittsstruktur ist die Anlage schnell an seiner Grenze angelangt. Zudem ist ein solcher Austausch mit einem hohen Aufwand verbunden. Je größer das Gebäude, desto schwieriger wird es, den Überblick zu behalten.
Als Schließmedien kommen hier mechanische Schlüssel zum Einsatz. Es ist dabei zu unterscheiden, ob es sich um ein konventionelles Schließsystem oder ein Wendeschlüsselsystem handelt. Je nachdem unterscheiden sich die Schlüssel:
❯ Konventionelles Schließsystem: schließt mit Zackenschlüssel. Die Schlüssel unterscheiden sich in der Trennung von Sperrstiften.
❯ Wendeschlüsselsystem: funktioniert mit Bohrmulden. So können über- und untergeordnete Schlüssel erstellt werden.
Mechatronische Schließanlage
Das Kernmerkmal einer mechatronischen Schließanlage ist bereits aus seiner Bezeichnung herauszulesen. Hier treffen Eigenschaften einer mechanischen Schließanlage auf die einer elektronischen. Ergänzend zu den bereits beschriebenen Eigenschaften der mechanischen Schließanlage wird hier sozusagen „digital ergänzt“. Das bedeutet: Weder digitales noch mechanisches Schließmedium alleine reicht. So müsste man sich bei einem Zugang zunächst einmal elektronisch als Berechtigter „ausweisen“, bevor der mechanische Schließvorgang mit dem Schlüssel ausgeführt werden kann.
Nachteilig ist hier, dass mit Planung und Einbau ein erhöhter Aufwand verbunden ist und auch die Kosten steigen. Hierbei muss aber auch der Vorteil der deutlich erhöhten Sicherheit mit betrachtet werden. Zudem bietet eine mechatronische Anlage auch viele Vorteile wie bspw. eine deutlich erhöhte Flexibilität. Schließberechtigungen anzupassen ist hier deutlich einfacher und auch ein verlorenes Schließmedium ist kein Grund zur Sorge, da dieses einfach in der Anlage gesperrt werden kann und somit kein Sicherheitsrisiko entsteht. Hinzu kommt, dass die Systeme einfach erweitert werden können, wenn neue Räume, Gebäude oder Zutrittsberechtigte dazukommen sollten.
Zutrittsmedien sind hier:
❯ Mechanische Schlüssel
❯ SmartCards (digital)
❯ Transponder (digital)
❯ RFID-Chips (digital)
❯ Nummernpads für mehrstellige Codes (digital)
Digitale Schließanlage
Die digitale Schließanlage ist eine rein elektronische Anlage und arbeitet komplett ohne mechanische Schlüssel. Die rein digitale Schließanlage bietet somit ein sehr hohes Maß an Sicherheit und ist gerade bei Gebäuden/Gebäudekomplexen mit einer hohen Anzahl an Schlüsseln/Schlössern gut geeignet. Aber auch im kleineren Umfeld bis hin zur privaten Wohnung ist der Einsatz einer digitalen Schließanlage möglich, z.B. mit hierauf zugeschnittenen Lösungen wie MobileKey.
Was zunächst einmal nachteilig erscheint, sind die verhältnismäßig hohen Kosten, die beim Kauf und der Installation einer digitalen Schließanlage anfallen. Dies allerdings relativiert sich, wenn man bedenkt, dass eine Schließanlage eine langfristig angedachte Investition ist und somit auch die geringen Wartungskosten im laufenden Betrieb hinzuzieht, durch die sich die Investition mittelfristig amortisiert und im Gesamten eher günstiger wird.
Digitale Schließanlagen bieten dem Nutzer viele Vorteile. Praktisch ist z.B. die Flexibilität, die mit einer solchen Anlage einhergeht. Die Zutrittsberechtigungen können hier mit wenigen Klicks in der dazugehörigen Software vergeben und ggf. auch wieder entzogen werden. So lässt sich im Schließplan schnell reagieren, wenn bspw. jemand in einem Unternehmen neue Kompetenzen zugesprochen bekommt oder eine Vertretung übernehmen muss. Auf der anderen Seite kann ein Schließmedium auch schnell gesperrt werden, wenn bspw. ein (Ex-)Arbeitnehmer dieses beim Ausscheiden aus dem Betrieb nicht zurückgibt.
Gerade letzteres ist ein sehr großer Vorteil der digitalen Schließanlage, denn es kann schnell passieren, dass ein Schließmedium auf die eine oder andere Art und Weise verlorengeht. Verlust oder gar Diebstahl können Ursachen sein. Bei einer mechanischen Schließanlage ist dies direkt mit einem Gefühl der Unsicherheit verbunden und bringt vor allem einen hohen Aufwand und hohe Kosten mit sich. Bei großen Anlagen kann das schnell sehr teuer werden, gerade beim Verlust eines Generalschlüssels. Im Falle einer digitalen Anlage kann das Medium einfach gesperrt werden und die Sicherheit ist unmittelbar wiederhergestellt.
Was eine digitale Schließanlage ebenfalls kann: Zutrittsberechtigungen zeitlich begrenzt vergeben. Soll bspw. eine Reinigungskraft nur abends Zutritt haben, kann man ihr Identifikationsmedium so programmieren, dass sie nur zwischen 19 und 22 Uhr Zutritt hat. Zudem ist es möglich, dass Zutrittsversuche protokolliert und einem unautorisierte Zutrittsversuche direkt gemeldet werden.
▶ Was bedeuten „gleichschließend“ und „einzelschließend“?
Neben den bereits genannten Arten von Schließanlagen gibt es noch ein weiteres Merkmal, nach dem sich diese unterscheiden lassen: gleichschließend oder einzelschließend. Diese Unterscheidung ist nahezu selbsterklärend, wenn man sie auf Schließanlagen anwendet.
Die gleichschließende Variante (auch: „gleichsperrend“) ermöglicht, dass ein Schlüssel für mehrere Schlösser verwendet werden kann. Also etwas, das vermutlich viele aus ihren Wohnungen kennen: Oft reicht hier ein einziger Schlüssel für den Zutritt zum Haus, zur Wohnung, zur Garage usw.
Bei der einzelschließenden Variante (auch: „einzelsperrend“) gibt es für jeden Zylinder auch nur einen Schlüssel. Überträgt man dies auf das Beispiel der Wohnung, so hätte man hier für Haus, Wohnung, Garage usw. jeweils einen einzelnen Schlüssel, der wirklich nur für das jeweilige dazugehörige Schloss gilt.
Schaut man sich dies noch einmal genauer an, so fällt auf, dass man bei der Einzelschließung nicht wirklich von einer Schließanlage sprechen kann, da ein wesentliches Merkmal dieser ist, dass ein Schließmedium mehr als einen Zylinder aufsperren kann. Von einer Schließanlage im eigentlichen Sinne kann man daher erst bei gleichschließenden Anlagen sprechen.
Wendet man dies auf elektronische Schließanlagen an, so sind diese stets gleichschließend, da ein digitales Identifikationsmedium immer so programmiert werden kann, dass es mehrere Zutrittsberechtigungen hat (obgleich man es natürlich auch für nur eine Schließung programmieren kann). Diese können jederzeit angepasst werden, sodass die Anlage nicht nur gleichschließend, sondern auch sehr flexibel ist.
▶ Wie wird eine Schließanlage eingebaut und konfiguriert?
Wie eine Schließanlage eingebaut und konfiguriert wird, hängt stets auch davon ab, welche Art von Anlage eingebaut wird. Was alle Anlagen aber eint: Der Einbau und die Konfiguration sollten stets von geschultem Fachpersonal vorgenommen werden.
Bei einer mechanischen Schließanlage ist die Konfiguration bereits mit dem Einbau abgeschlossen. Daher ist es hier auch wichtig, bereits vor dem Einbau zu wissen, welche Zutrittsberechtigungen wie vergeben werden sollen, denn mit dem Einsetzen der Zylinder in die Türen ist auch festgelegt, wer welches Schloss schließen darf. Um den Zylinder einzubauen, wird zunächst einmal der Schlüssel ins Schloss gesteckt, danach wird der Zylinder in die Tür geschoben. Befestigt wird dieser mit der Stulpschraube, anschließend ist der Einbau erledigt.
Geht man rein von den Zylindern aus, so ist auch bei mechatronischen und digitalen Schließanlagen der Einbau ähnlich, wobei gerade bei digitalen Zylindern natürlich kein Schlüssel eingesteckt werden kann. Hier ist zusätzlich zu beachten, dass – je nach eingebautem Zylinder – darauf zu achten ist, auf welcher Seite der Tür der Elektronikknauf zu finden ist. Generell lässt sich bei mechatronischen und digitalen Schließanlagen kein allgemeingültiger Einbau skizzieren, obgleich sich vieles ähnelt.
Die Konfiguration der Schließanlage ist bei mechatronischen und digitalen Schließanlagen deutlich flexibler als bei der mechanischen Schließanlage, bei der eine einmalig eingeführte Konfiguration sehr starr ist.
Aber wie wird die Schließanlage eigentlich konfiguriert? Stellvertretend sei hier die digitale Schließanlage erläutert, bei der die Identifikationsmedien und Zylinder auf verschiedene Weisen programmiert werden können.
Generell ist es möglich, eine Anlage mit dem Programmiergerät jeweils an den einzelnen Schlössern und Identifikationsmedien zu programmieren. Bei einer kleinen Anlage mit einer überschaubaren Anzahl von Zylindern ist dies noch praktikabel, bei einer größeren Anlage erfolgt die Konfiguration über eine spezielle Software.
▶ Wie plant man eine Schließanlage?
Die grundlegende Frage bei der Schließanlagenplanung ist: Wer soll welche Zutrittsberechtigungen erhalten? Wichtig für die Planung ist also vor allem, wie der Schließplan aussehen soll. Gerade dann, wenn es um eine mechanische Schließanlage geht, ist dies zu beachten, denn wenn hier die Anlage eingebaut ist, sind nachträgliche Änderungen mit einem großen Aufwand verbunden.
Auch wenn es, wie bereits erwähnt, bei digitalen Schließanlagen einfacher ist, nachträgliche Änderungen vorzunehmen, so ist dennoch spätestens zur Erstkonfiguration festzulegen, wer welche Zutrittsberechtigungen haben soll. Dies stellt man am besten einer Matrix dar, in der „angekreuzt“ werden kann, welcher Schlüssel (bzw. welches Idenfitikationsmedium) zu welchem Schloss (bzw. welchem Zylinder) gehört.
Trotz der Flexibilität einer digitalen Anlage ist es auch in diesem Fall sinnvoll, im Vorfeld festzulegen, an welchen Stellen besondere Funktionen neben dem reinen Schließen an sich benötigt werden. Im Sinne des Brandschutzes bspw. sollte man (auch im Sinne eventueller Einsätze der Feuerwehr) bereits vor dem Einbau wissen, wo z.B. Not- und Gefahrenfunktionen wichtig sind.
▶ Wie sicher sind Schließanlagen?
Solange man im Besitz aller vorhandenen Schlüssel ist, gibt es bei einer Schließanlage kein erhöhtes Sicherheitsrisiko. Wobei das Wort „Schlüssel“ hier schon indirekt darauf verweist, dass bei einer mechanischen Schließanlage schnell eine gravierende Sicherheitslücke entsteht, wenn einmal ein Schlüssel verlorengehen sollte. Ein reiner Verlust ist schon ärgerlich genug und führt zu einem Gefühl der Unsicherheit, ein Diebstahl ist noch unangenehmer. In beiden Fällen kostet es nicht nur eine Menge Nerven, sondern kann auch schnell sehr teuer werden, da eine Vielzahl von Schlössern und Zylindern ausgetauscht werden muss.
Aber wie ist das, wenn man einen Schlüssel verleiht (z.B. an die Nachbarn zum Blumengießen, während man im Urlaub ist oder an eine regelmäßige wiederkehrende Reinigungskraft)? Könnte diese einen Schlüssel theoretisch einfach nachmachen? Dies ist für gewöhnlich schwierig, da Schlüsseldienste den Schlüssel nur nachmachen dürfen, wenn zusätzlich eine Sicherungskarte vorgelegt wird. Erst diese Scheckkarten-große Karte erlaubt es, den Schlüssel nachmachen zu lassen und muss beim Schlüsseldienst ggf. vorgelegt werden. Dieser ist dann legitimiert, den Schlüssel zum Nachmachen an den Hersteller einzuschicken.
Jedoch: Auch diese Karte gibt einem keine einhundertprozentige Sicherheit. Auch Schlüssel mit Sicherungskarte sind nicht unkopierbar. Heutzutage ist es durchaus möglich, Schließanlagenschlüssel einzuscannen und nachzumachen. Somit kann auch mit Sicherungskarte unter Umständen schnell ein mulmiges Gefühl entstehen.
Deutlich sicherer, auch ohne Sicherungskarte, ist es mit einer digitalen Schließanlage. Geht hier ein Schlüssel verloren oder wird gestohlen, so kann dieser einfach in der Schließanlage gesperrt werden und die ursprüngliche Sicherheit ist schnell wiederhergestellt. Das schont die Nerven und den Geldbeutel.
▶ Wo kommen Schließanlagen zum Einsatz?
Was aus den bisherigen Ausführungen schon deutlich wurde: Die Orte, an denen Schließanlagen zum Einsatz kommen, können sehr unterschiedlich sein. Das bezieht sich sowohl auf die Arten von Gebäuden an sich als auch auf die Einsatzgebiete in unterschiedlichen Branchen und Umgebungen.
Unterschiedliche Arten von Gebäuden
Vom kleinen Einfamilienhaus bis zum großen Wohnkomplex: Der Einsatz einer Schließanlage kann sich in jedem Fall für Sie lohnen.
Nehmen wir das Einfamilienhaus: Auch, wenn es ein eher kleineres Geschehen ist, so kann auch dieses schnell unübersichtlich werden. Hier kommt ein ganzer Schwung Türen zusammen: Wohnung, Keller, Abstellraum, Briefkasten, vielleicht noch ein Gartenhaus... Wenn nun aber nicht jeder Zutritt zu allen Räumen haben soll, bspw. die Kinder nicht in den Keller sollen, wird es auch hier kompliziert. Eine Schließanlage kann helfen. Gerade bei einem solchen kleinen Rahmen gibt es sogar mobile Varianten, die ein großes Plus an Flexibilität bieten wie MobileKey von SimonsVoss.
Auch über Bürogebäude haben wir bereits kurz gesprochen an dieser Stelle. Egal, von welcher Größenordnung wir sprechen: Eine Schließanlage ist grundsätzlich empfehlenswert. Da in einer Firma Mitarbeiter kommen und gehen, Kompetenzen wechseln – kurzum: das Geschehen sehr flexibel ist – ist die Nutzung einer digitalen Schließanlage sehr sinnvoll.
Neben Einfamilienhäusern sind gerade städtische Gegenden von großen Wohnkomplexen geprägt. Sowohl für die Bewohner als auch für Hausverwaltungen lohnt sich die Verwendung einer Schließanlage. Zum einen gibt es die auf der Hand liegenden Zutritte wie die zum Haus und zur eigenen Wohnung, zum anderen aber auch evtl. eine Tiefgarage, Waschkeller, Fitnessräume... Es ist ratsam, wenn der Zutritt zu den verschiedenen Räumlichkeiten über eine zentrale Lösung geregelt ist, um den Überblick über die Vergabe der Zutrittsrechte zu wahren. Und nicht zuletzt natürlich auch um der Sicherheit willen.
Wie verschiedene Branchen profitieren können
Eine Schließanlage ist ziemlich universell. Universell im Sinne von: Sie ist in den unterschiedlichsten Bereichen einsetzbar und bringt Ihnen auf jeden Fall Vorteile.
❯ Gesundheitswesen
Gerade im Gesundheitswesen ist es wichtig, dass sehr sorgsam mit Schließ- und Zutrittsberechtigungen umgegangen wird. Betrachtet man z.B. ein Krankenhaus, so treffen unterschiedlichste Personengruppen aufeinander, vom Facharzt über die Buchhaltung bis hin zum Patienten gibt es hier unterschiedlichste Abteilungen, bei denen jeder auf der einen Seite die richtigen Zutritte benötigt, auf der anderen Seite aber auch keinesfalls Zutritt zu sensiblen Bereichen oder solchen mit einer erhöhten Diskretion haben soll. Bei den genannten Berufsgruppen wäre z.B. wichtig, dass die Buchhaltung keinen Zugriff auf Patientenakten hat. Es muss allerdings auch keine große Klinik sein, denn auch in einer gängigen Hausarztpraxis gibt es bereits sehr unterschiedliche Personengruppen, weshalb auch hier sinnvoll ist, eine Schließanlage zu nutzen, um die unterschiedlich verteilten Kompetenzen auch in den Zutrittsberechtigungen richtig abzubilden.
❯ Versicherungen
Ob große oder kleine Versicherung: Gerade in dieser Branche ist Diskretion äußerst wichtig, schließlich vertrauen die Kunden der Versicherung eine Menge an – sowohl direkt bei Vertragsabschluss als auch dann, wenn es einen Versicherungsfall zu melden gibt. Schaut man sich bspw. ein großes Versicherungshaus an, bei dem verschiedene Versicherungsarten und einem Dach sind, so ist es gut, nach Bereichen zu trennen, sodass Mitarbeiter aus dem einen Fachbereich nur Zugang zu Kundendaten aus ihrem Bereich haben. Wer im Bereich privater gesundheitlicher Zusatzversicherungen arbeitet, muss z.B. keinen Zugriff auf das Archiv der Rechtsschutzversicherungen haben. Und sollte dies doch einmal notwendig sein, so könnte der betreffende Mitarbeiter sich diesen erfragen. Letzteres ist besonders einfach, wenn man auf ein elektronisches Zutrittskontrollsystem setzt, denn in diesem Fall könnte der Zutritt temporär mit auf dem Identifikationsmedium gespeichert und nach der Nutzung wieder entzogen werden.
❯ Finanzunternehmen
Unternehmen, die im Finanzwesen agieren, haben es ebenfalls mit sehr sensiblen Daten zu tun und dabei mit Kunden, die sich sicher sein wollen, wem sie ihre sensiblen Daten und Einblicke denn anvertrauen. Höchste Sicherheit ist im Finanzwesen also Voraussetzung. Aus diesem Grunde ist eine Schließanlage wichtig, um den erhöhten Anforderungen an die Sicherheit gerecht zu werden. Neben dem Haupteingang sollten Mitarbeiter entsprechend Zutritt zu ihren Büros haben, um die Kunden zu verwalten, für die sie verantwortlich sind. Für die Büros anderer Mitarbeiter benötigt es im Umkehrschluss keinen Zutritt (wenn nicht gerade bspw. eine Urlaubsvertretung ansteht). Auch auf Bereiche wie Bargeldbestände sollten nur ausgewählte Mitarbeiter Zugriff haben. All diese Bereiche sinnvoll und überschaubar abzubilden, wird durch eine Schließanlage erheblich erleichtert.
❯ Industrie
Chemie, Metallbau, Automobil... Industrieunternehmen decken ein weites Feld ab. Was sie dabei eint: Wichtig ist, dass sichere Abläufe gewährleistet sind. Hier hat eine Schließanlage einen maßgeblichen Anteil, um sicherzustellen, dass die Zutritte so geregelt sind, dass größtmögliche Sicherheit in den Abläufen herrscht. Auch in Industrieunternehmen gibt es viele Bereiche, die von der Produktion über das Marketing hin zum Verkauf reichen. Gerade die Produktion ist so ein Bereich, der nur für befugte Mitarbeiter betretbar sein sollte, um Gefahren geringzuhalten, die von Maschinen und Produktionsgeräten bei nicht sachgerechter Bedienung ausgehen können. Aber auch außerhalb der Produktion sind genug Daten da, die zu schützen sind, bspw. in den besagten Abteilungen – seien es Marketingstrategien oder Verkaufsunterlagen.
❯ Pharmabranche
Gerade in einer Branche mit einem so hohen Missbrauchspotenzial wie in der Pharmaindustrie steht das Thema Sicherheit ganz weit oben auf der Prioritätenliste. Forschung, Herstellung, Qualitätssicherung sowie auch die Weitergabe in den Verkauf müssen – auch im Sinne der „Good Manufacturing Practice“ (GMP, deutsch: „Gute Herstellungspraxis“) – unter sterilen und sicheren Bedingungen ablaufen, bei denen nur die jeweils befugten Mitarbeiter Zutritt haben dürfen. Zum einen, um den gesamten Prozess den entsprechenden Regelungen konform ablaufen zu lassen, zum anderen auch, um sicherzustellen, dass nichts in falsche Hände gerät. Ein Umfeld also, das sich ohne eine Schließanlage kaum überblicken ließe. Der Einsatz einer digitalen Zutrittskontrolle hätte hier den Vorteil, dass unbefugte Zutrittsversuche protokolliert werden, was noch mehr Sicherheit gäbe.
❯ Seniorenheime
In Senioreneinrichtungen und Pflegeheimen gilt es, einen guten Weg zwischen der Betreuung derjenigen, die in den Einrichtungen wohnen auf der einen und der Privatsphäre der Bewohner auf der anderen Seite zu finden. So ergibt sich bereits bei den Wohnbereichen eine Besonderheit: Türen müssen nach außen hin absperrbar sein, aber es muss im Notfall – und nur in dem – dennoch die Möglichkeit geben, die Türen von außen zu öffnen. Zusätzlich gibt es auch in dieser Branche eine Vielzahl von sensiblen Bereichen, zu nennen sind bspw. Pflegestationen und Medikamentenvorräte, zu denen nur ausgewählte, befugte Personen Zutritt haben sollten. Um diese vielschichtigen Zutrittsberechtigungen in der Zutrittskontrolle abzubilden, ist die Nutzung einer Schließanlage unabdingbar.
❯ Sport & Kultur
Zwar sind Sportanlagen und Kulturbetriebe beim ersten Betrachten unterschiedliche Dinge, aber doch eint sie so einiges: Bei beiden stehen bestimmte Menschen im Mittelpunkt, denen eine Bühne geboten wird, die für bestimmte Zeiträume anwesend sind und Räumlichkeiten für sich beanspruchen und an denen in vielen Fällen auch weitere Aktivitäten und Mitarbeiter „hängen“. Gerade große Hallen und Stadien haben eine komplexe Logistik, die nicht erst beim eigentlichen Raum beginnt, sondern schon bei der Zufahrt, bspw. durch Schranken, beginnt. Zudem werden Zutrittsberechtigungen hier häufig nur für eine kurze Zeit vergeben. All das sind Herausforderungen, auf die man gut mit einer Schließanlage reagieren kann.
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Sprechen Sie uns an, wir analysieren mit Ihnen Ihren individuellen Bedarf und die möglichen Kosten der Schließanlage. Gemeinsam gehen wir durch, um welche Gebäude es sich handelt, wie viele Türen und mit welchen Funktionen diese ausgestattet werden sollen, was zu beachten ist und alle weiteren Fragen!