Feuerwehrschlüssel

Im Brandfall muss alles möglichst schnell gehen, um eine weitere Ausbreitung des Feuers zu verhindern. Hierfür gibt es den so genannten Feuerwehrschlüssel, mit dem die Feuerwehr schnell Zutritt zu den betreffenden Gebäuden hat, auch wenn ansonsten niemand mit einem Schlüssel anwesend ist.

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Dass Schlüssel und Schlösser für Sicherheit sorgen sollen, ist so weit logisch. Diese schützen das eigene Hab und Gut sowie auch Gebäude von Firmen und Unternehmen schließlich vor unbefugtem Zutritt. Allerdings ist der Fall anders gelagert, wenn es zu einem Feuer kommt. Hier ist es wichtig, dass die Feuerwehr mittels eines Feuerwehrschlüssels Zutritt zum Grundstück bzw. den Räumlichkeiten hat, bevor der Schaden große Ausmaße annimmt und ohne, dass die Schließungen aufgebrochen werden müssten, was Zeit kostet und im Nachgang auch zusätzliche Kosten verursacht. Aus diesem Grund ist es sehr sinnvoll, einen Feuerwehrschlüssel zu haben, auf welchen die Feuerwehr im Einsatz ggf. schnell zugreifen kann. 

Ein Feuerwehrschlüssel ist vor allem für mittlere bis große Unternehmen sinnvoll, kann sich aber auch für Sie als Privatperson bereits lohnen. Zur Nutzung bzw. Hinterlegung eines solchen Schlüssels kann eine Vereinbarung mit der jeweiligen Stadt oder der dortigen Feuerwehr getroffen werden.

 

Garderobe mit Jacken & Helmen in einer Feuerwache


▶ Lagerung des Feuerwehrschlüssels

Der Feuerwehrschlüssel wird häufig in einem mit „B“ gekennzeichneten, rohrförmigen Schlüsseltresor gelagert, der sich oft neben der Eingangstür in der Wand eingelassen befindet. Hierfür gibt es einen übergeordneten Schlüssel, der nur für die Feuerwehr (und ggf. weitere Einsatzkräfte wie bspw. die Polizei) bestimmt ist, den so genannten B-Schlüssel. Innerhalb dieses Schlüsseldepots befindet sich meist eine zweite Tür, hinter der sich die einzelnen Gebäudeschlüssel befinden.

 

▶ Schlüsselzugang für die Feuerwehr

Unternehmen, Hotels, Restaurants, Einkaufszentren, kurzum: gewerbliche Einrichtungen generell, unterliegen speziellen Vorschriften zum Brandschutz. Nach der DIN 14675, Anhang C.1 ist ein gewaltfreier Zutritt bzw. die Zufahrt zu allen mit Brandmeldern und/oder Löschanlagen gesicherten Räumen bei einem Brandalarm durch Schlüsselgewalt sicherzustellen. Hierfür hat der Betreiber der Anlage zu sorgen. Ein Schlüsseldepot kann dies gewährleisten. Mit dem entsprechenden B-Schlüssel ist der Zugang sicher und die Feuerwehr kann schnell eingreifen. 

Obgleich ein solches Feuerwehrschlüsseldepot vor allem bei gewerblichen Einrichtungen eine Notwendigkeit ist, ist das Vorhandensein eines Feuerwehrschlüssels auch für andere Einrichtungen wie Behörden, Schulen und Vereine sowie auch – wie bereits erwähnt – für Privatpersonen sinnvoll. Schließlich spart es wertvolle Zeit im Brandfall.

 

Feuerwehr im Einsatz bei einem Industriegebäude


▶ Feuerwehrschlüssel und digitale Schließtechnik

Längst nicht mehr alle Gebäude sind heutzutage noch mit mechanischen Schließanlagen ausgestattet. Zunehmend mehr Gebäude, gerade im gewerblichen Bereich, sichern ihre Räumlichkeiten mit digitalen Schließanlagen wie dem System 3060 von SimonsVoss ab. Aber wie ist es nun, wenn es keinen Schlüssel im eigentlichen Sinne gibt, sondern digitale Schließmedien wie Transponder

Grundlegend ist es kein Problem, in einem Schlüsseldepot als Feuerwehrschlüssel einen Transponder zu hinterlegen. Allerdings mit der Einschränkung, dass die Feuerwehr ein Einspruchsrecht gegen batteriebetriebene Schließmedien hat, da die dauerhafte Funktionsfähigkeit hier nicht sichergestellt ist. Als Alternative müsste ggf. auf Passivtechnik (z.B. SmartCard) ausgewichen werden.

 

▶ Rechtliche Situation

Einige rechtliche Gegebenheiten rund um den Feuerwehrschlüssel und das Feuerwehrschlüsseldepot wurden bereits erwähnt. Diese Richtlinien rund um den Feuerwehrschlüssel sind relativ streng und werden in Deutschland durch die DIN 14675 geregelt. Diese verweist dabei zudem auf die Richtlinie VdS 2105 für Brandmeldeanlagen, herausgegeben von der VdS Schadenverhütung GmbH.

Oft existieren Festlegungen und Vorgaben für einen Hersteller des Depots in den Anschaltbedingungen. Die Lage des Depots ist zudem meistens im Brandschutzplan eines Objektes verzeichnet.

Generell lassen sich Feuerwehrschlüsseldepots in drei Klassen einteilen:

❯ Klasse 1: Diese geht von einem geringen Risiko aus und verwahrt nur Einzelschlüssel, keine Generalschlüssel o.ä. Sie hat keine Anbindung an die Brandmeldeanlage.

❯ Klasse 2: Diese geht von einem mittleren Risiko aus und dient der Verwahrung von Objektschlüsseln (ebenfalls keine Generalschlüssel). Sie ist mit der Brandmeldeanlage verbunden.

❯ Klasse 3: Diese geht von einem hohen Risiko aus. Hier werden auch Generalschlüssel und Schlüssel für Schalteinrichtungen verwahrt. Die Anforderungen an Depots der Klasse 3 sind in der bereits erwähnten VdS 2105 nachzulesen. Sie ist ebenfalls mit der Brandmeldeanlage verbunden.

 

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