Multifunktionsgebäude

Wenn in einem Gebäude verschiedene Nutzungen untergebracht sind, sorgt das für kurze Wege, macht den Standort attraktiv und sorgt auch sonst für viele Vorteile. Wo unterschiedliche Funktionen aufeinandertreffen, gibt es jedoch auch einiges zu beachten, wenn es um die Sicherheit und die Zutrittskontrolle geht.

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Inhalt:

Stadtentwurf in Schwarz-Weiß

▶ Definition: Was ist ein Multifunktionsgebäude?

In vielen Fällen kennt man es so, dass ein Gebäude eine Verwendung hat. Im Wohnhaus wird gewohnt, im Kaufhaus werden Waren angeboten, in der Bankfiliale ist die Bank beheimatet, der Arzt sitzt in der Arztpraxis. So hat jedes Gebäude seine Funktion. Aber: Bereits hier kann man bei manchen Gebäuden fragen, ob sie nicht evtl. mehr als eine Funktion erfüllen. 

Wer ins Kaufhaus geht, findet bspw. unterschiedliche Abteilungen vor, zudem ist häufig auch noch ein Restaurant mit darin untergebracht. Auch das Ärztehaus kann verschiedene Praxen unter einem Dach beheimaten, sodass auch hier zu hinterfragen ist: Ist es nicht vielleicht auch schon ein Multifunktionsgebäude?

Das Multifunktionsgebäude kann aber nicht nur Dinge, die inhaltlich nah beieinander liegen, in sich vereinen, sondern auch sehr verschiedene Nutzungen unter einem Dach kombinieren. So kann ein multifunktionales Gebäude auch all die unterschiedlichen Dinge vereinen, die genannt wurden, also z.B. Wohnungen, Geschäfte, eine Bankfiliale und Arztpraxen sind in nur einem Gebäude untergebracht.

 

▶ Vorteile des Multifunktionsgebäudes

Wenn z.B. Gewerbe und Wohnen unter einem Dach sind oder auch weitere Nutzungsarten wie Ärzte, Fitnesscenter o.ä. hinzukommen, so bringt das viele Vorteile mit sich. Mischnutzungsobjekte dieser Art sind häufig in zentraler Lage zu finden, können aber auch selbst dafür sorgen, dass neue Zentren – vor allem im urbanen Raum – entstehen. So bringen die Gebäude durch kurze Wege eine hohe Attraktivität mit, da man „alles unter einem Dach“ hat und die Gebäude auch häufig in der Nähe von Schulen, Bürogebäuden oder anderen frequentierten Orten zu finden sind.

Dies macht ein Gebäude auch für Investoren interessant, denn durch die Kombination der Nutzungen sinkt das Risiko. Wenn eine der Nutzungen im Gebäude nicht rentabel läuft, hat man immer noch die anderen sozusagen „in der Hinterhand“. Läuft es bspw. in den Geschäften nicht, so gibt es immer noch den Wohnbereich.

Auch unter Nachhaltigkeitsaspekten ist ein multifunktionales Gebäude ein Gewinn, denn die vorhandenen Ressourcen werden in einem Haus gebündelt genutzt. Es entstehen durch die kurzen Wege z.B. weniger Abgase durch Besucherverkehr und auch die Instandhaltungskosten werden hier untereinander besser aufgeteilt.

 

Multifunktionsgebäude Mercedes-Benz Arena

▶ Wie kann ein Multifunktionsgebäude genutzt werden?

Was natürlich festgehalten werden muss: Es gibt nicht das eine Multifunktionsgebäude. Auch die Nutzungen von multifunktionalen Gebäudekomplexen unterscheiden sich in ihrer Art. 

 

Gewerbe und Wohnen

Die Variante des Multifunktionsgebäudes, die einem wohl als erstes in den Sinn kommt, ist das bereits mehrfach angedeutete Haus mit Gewerbe- und Wohneinheiten. Hier kommen die genannten Vorteile sehr gut zum Tragen, bspw. kurze Wege von der Wohnung zum Einkauf, die Gewerbeeinheiten haben die Kunden quasi direkt im Haus und wenn man mal etwas vergessen hat, ist dies als Kunde nicht so schlimm, wie wenn man einen längeren Weg zurücklegen muss.

Arenen

Auch Arenen können Multifunktionsgebäude sein. Große Sportarenen bspw. haben in ihren VIP-Bereichen Logen, die nicht nur für den Blick auf das Spielfeld, sondern auch für Meetings und geschäftliche Termine genutzt werden können. Eine weitere Möglichkeit und Besonderheit erblickt man, wenn man nach Stuttgart in die Mercedes-Benz-Arena schaut: Neben dem eigentlichen Fußballstadion ist in den Tribünenumlauf eine weitere Sporthalle eingebettet, die SCHARRena. Dies ist eine separat zugängliche Sporthalle für bspw. Volleyball und Basketball, die ebenfalls 2.000 Zuschauer fasst.

 

Werkstätten

Auch Werkstätten können gut mit in ein Multifunktionsgebäude integriert werden und diesem einen Mehrwert geben. Profitieren können hiervon schließlich alle Beteiligten. Ist im Haus bspw. eine Fahrradwerkstatt, so ist der Weg zur Reparatur ein kurzer. So kann auch bei kurzfristigen Problemen eine schnelle Lösung gefunden werden. Praktisch ist es darüber hinaus auch, wenn verschiedene Werkstätten in einem Haus sind, da hierdurch gegenseitige Unterstützung möglich ist. Wenn in der einen Werkstatt einmal was fehlt, sei es ein Werkzeug oder Material, kann eine andere aushelfen und umgekehrt.

 

Mehrgenerationenhaus mit Café

Da das „Mehrgenerationenhaus“ kein geschützter Begriff ist, können verschiedene Arten von Häusern gemeint sein, wobei das zugrundeliegende Konzept das gleiche ist: Menschen unterschiedlicher Generationen wohnen zusammen unter einem Dach. So können Wohnungen gezielt an ältere und jüngere Zielgruppen vermietet werden, die im Haus nebeneinander leben. Im Idealfall profitieren die Generationen untereinander und voneinander vom gegenseitigen Wissen, aber ggf. auch von den unterschiedlichen Anwesenheitszeiten im Haus, wenn bspw. Techniker kommen, Pakete angenommen werden sollen oder ähnliches. 

Ist in einem solchen Mehrgenerationenhaus ein Café mit untergebracht, so ist die multifunktionale Nutzung gegeben und der Austausch kann intensiviert werden. So ist ein praktischer Treffpunkt gegeben, auch für Leute von außerhalb des Hauses, in dem sich das Café befindet.

 

Coworking Spaces 

Im Coworking Space treffen Menschen aus den unterschiedlichsten Richtungen zum Arbeiten aufeinander, was bereits für eine offene Atmosphäre sorgt. So inspirieren sich die Nutzer teils gegenseitig, wenn sie sich z.B. zum Austausch in einer zum Space gehörigen Kaffeeküche treffen. Die Unterbringung des Coworking Space in einem Multifunktionsgebäude kann diese Offenheit erweitern und gibt die Möglichkeit, z.B. auch einmal in die Gastronomie auszuweichen oder aber, falls auch Gewerbe mit im Gebäude ist, die Arbeit mit alltäglichen Erledigungen zu kombinieren, da diese in den Pausen oder nach Feierabend schnell gemacht sind.

In verschiedenen Großstädte kommt zum Coworking Space oft auch ein Coliving-Konzept hinzu, .d.h. digitale Nomaden mieten sich wochen- oder monatsweise in eine Hotelzimmer-ähnliche Unterkunft ein und arbeiten nicht nur im geteilten Coworking Space, sondern wohnen gleichzeitig im selben Gebäude.

 

Multifunktionsgebäude mit Wohneinheiten & Geschäften

▶ Sicherheit im Multifunktionsgebäude

Wie in jedem Gebäude ist natürlich auch in einem Multifunktionsgebäude die Sicherheit ein wichtiges Thema. Neben Themen der generellen Sicherheit wie Fluchtwegen, Brandschutz usw. ist gerade bei Mischnutzungsobjekten die Zutrittskontrolle ein komplexes Thema.

 

Zur Zutrittskontrolle generell

Je größer ein Gebäude ist und je mehr Parteien dieses nutzen, desto schwieriger und komplexer ist die Regelung der Zutrittskontrolle. Was alle Nutzer eint, ist der Zutritt durch einen Haupteingang. Aber bei allem, was darüber hinausgeht, muss ausdifferenziert werden, welcher Nutzer zu welchen Bereichen Zutritt haben soll bzw. muss. Neben der eigens angemieteten Fläche existieren im gewerblichen Bereich evtl. noch weitere Räume: Gibt es Lagerräume? Gibt es gemeinschaftlich genutzte Räume wie Umkleiden oder sanitäre Räume? Und falls in einem gewerblich genutzten Bereich Mitarbeiter angestellt sind: Sollen diese auch Zutritt zu allen Räumen oder nur zu ausgewählten Bereichen haben? 

Fragen dieser Art stellen sich nicht nur im gewerblichen Bereich, sondern auch dort, wo Räume zum Wohnen genutzt werden. Hier kann es ebenfalls gemeinschaftlich genutzte Räume und Bereiche geben, von Tiefgaragenzugängen bis hin zu Fitnessräumen.

 

Wie digitale Schließtechnik helfen kann

Bei einem weitläufigen und komplexen Geschehen wie dem soeben geschilderten, kann man sich vorstellen, dass ein Schlüsselbund schnell eine ziemliche Größe annehmen kann und die Vergabe der Zutrittsberechtigungen eine umfangreiche Angelegenheit ist. Hier kann digitale Schließtechnik weiterhelfen. Mit einem digitalen Zutrittskontrollsystem können alle Berechtigungen für eine Person in einem digitalen Identifikationsmedium wie einem Transponder oder einer SmartCard zusammengefasst werden. Der dicke Schlüsselbund gehört somit der Vergangenheit an. 

Auch im Falle eines Verlusts ist man mit digitaler Schließtechnik hier gut beraten. Geht einmal ein Schlüssel oder gar ein ganzer Schlüsselbund für einen großen Gebäudekomplex verloren, kann das schnell sehr teuer werden. Ein digitales Schließmedium hingegen kann einfach in der dazugehörigen Anlage gesperrt werden und die Sicherheit ist wiederhergestellt.

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